Bei der Tendenz hin zu einem modernen Marketing

Bei der Tendenz hin zu einem modernen Marketing lassen sich drei Veränderungsphasen hinsichtlich der Ausrichtung in der Firmenspolitik herauskristallisieren: Anfertigungsorientierung,

Verkaufsausrichtung und Kunden- bzw. Marketingausrichtung.

Auffällig für die oben veranschaulichtte Verkäufermarkt-Sachlage war eine deutliche Erstellungsorientierung. Bei einem produktionsorientierten Verhalten wird die Absatzabteilung einer Firma zur Vertriebsorganisation des Erstellungsbereichs degradiert.
 
Die Resolutionen fallen im technischen Umfeld. Sozusagen am grünen Tisch, beginnen die Fabrikatevolutionen; das Enderzeugnis hat der Verkauf an den Mann zu bringen und der Konsument muß es billigen. Ein herrlicher Umstand im Vergleich zur aktuellen Marktsituation. Henry Fords berühmter Ausspruch hinsichtlich eines Farbenwunsches bei seinem sagenhaften Modell T: „Sie dürfen von mir jeden Farbton erhalten, solange sie schwarz ist", spiegelt die anfertigungsorientierte Denkweise, die sich den Kundenwünschen nicht zu adaptieren braucht.

Diese aus heutiger Anschauungsweise geradewegs überhebliche Neigung von Firmeninhabern war dennoch einzig in der echten Verkäufermarkt-Situation durchsetzbar. Eine gewisse Umorientierung wurde den Erzeugern abverlangt, als sich die ersten Anzeichen einer Marktsaturation und damit zusammenhängend einer Verkaufsstagnation zeigten. Dem neuen Stau Absatz begegnete man mit gesteigerten Verkaufsanstrengungen. Im Knotenpunkt standen neben der Entgeltstrategie die Instrumente Absatz, Reklame und Sales Promotion, um den Vertrieb der vorhandenen Fabrikate zu potenzieren.

In der Zeit tauchte zum ersten Mal die Vorstellung Marketing auf. Doch wurde im Bezeichnungsinhalt mehr die instrumentelle Seite favorisiert, d.h. Marketing ist demnach als die Summe jener Maßnahmen aufzufassen, die auf den Verkauf der Fabrikate ausgerichtet sind und deren körperliche Austeilung bewirken (siehe gleichfalls: Verkaufsorientierung).