Produktpolitische Tätigkeiten

Es wirdoftmals leichter und damit weniger risikoreich sein, ein stillstehendes oder mild rückläufiges Produkt zu revitalisieren, als ein völlig neues Elaborat im Markt zu placieren.

Die Mobilmachung der häufig noch erheblichen Reserven bei existierenen Produkten erfordert hingegen ebenso eine äußerst systematische Prozedur im Relaunch-Hergang.

Die Altersbestimmung des Produktes anhand der Life-Cycle-Untersuchung (Erzeugnis-Lebenszyklus), die detaillierte Auswertung und Untersuchung der Auslöser für die negative Umsatzfortentwicklung ebenso wie entsprechende Veränderungen am Fabrikatpotential sind die Bedingungen für erfolgreiche Relaunch-Initiativen.

Eine marktorientierte Produkt- und Programmpolitik muss sowohl die durchgängige Einleitung neuer Fabrikate und deren laufende Adaptation an Marktveränderungen als obendrein das kontinuierliche geplante Ausscheiden 'ermatteter' Erzeugnisse inkludieren. Die Produkteliminierung soll sicherstellen, daß die Schwachstellen und Verlustquellen im Programm zeitig ausgesondert und dadurch eine Fokussierung auf steigerungs- und ertragsstarke Elaborate geschehen kann.

Die erwähnten fabrikatpolitischen Aktivitäten Fabrikatneuerung und Produktelimination haben natürlicherweise unmittelbare Wirkungen auf das Produktprogramm als Vollständigkeit aller am Markt angebotenen Fabrikate der Unternehmung. Die Programmpolitik ist aber sicher nicht als die Gesamtheit von 'Einzelfabrikat-Entscheidungen' zu sehen, statt dessen, sie verfolgt eigene wohlüberlegte Ziele. Die Einzelelaborat-Entscheidungen haben sich vielmehr den Programmzielen und -Strategien unterzuordnen.

Das Produkt kann einmal als eine rein technologische Leistung gesehen werden. Dieser mehr 'wesentliche Elaboratbegriff bezieht sich auf jene Perspektive des Produktes, der gerade als Kaufobjekt erkannt wird. So ist zum Beispiel ein Handtelefon rein materiell gesehen nichts anderes als eine Collage von Metall- oder Kunststoffteilen, die eine Gelegenheit zum Fernsprechen bieten.